Nr. 15 Holly
Beschreibung
Deutscher Name: Stechpalme
Kurze Charakteristik
Für Menschen, die zu unfreundlichen oder aggressiven Reaktionen neigen.
Einsatzbereich
Zur Basisbehandlung bei: Aggressivität, cholerischem oder sanguinischem Temperament, Lieblosigkeit, negativer oder destruktiver Einstellung, Gewalttätigkeit, Rachsucht.
Alle krankhaften Störungen, die mit Reizbarkeit oder Aggressionen einhergehen oder davon ausgelöst wurden.
Im täglichen Leben bei: Unfreundlichkeit, Ärger, Wut, Reizbarkeit, Neid, Hass, Misstrauen, Eifersucht.
Ursprung und Bild des Holly-Syndroms
Die Anlage besteht in einer sehr vitalen, animalisch ursprünglichen Reaktions- und Verteidigungsbereitschaft.
Bei harmonischer Entwicklung entsteht daraus ein Mensch, der in der Lage ist, auf Behinderungen seiner Selbstverwirklichung vital und, wenn nötig, auch aggressiv zu reagieren. Da er sich immer sofort wehrt, wenn es nötig ist, und es nicht zulässt, dass sich negative Emotionen in ihm anstauen, ist er offen, gerade und ohne Falschheit. Hass (der das Ergebnis von unterdrückter Aggression ist) kommt bei ihm nicht vor, weil er auf jeden Angriff spontan und direkt reagiert. Er verteidigt stets mit »unschuldiger« Natürlichkeit seine Rechte, und man weiss, woran man bei ihm ist. Da man ihm nicht »schräg kommen« darf, kann beim Umgang mit ihm keine Hinterhältigkeit und Falschheit entstehen. Aggression hat bei ihm einen sinnvollen und natürlichen Wert. So entspricht er dem Typ des aufrechten Kämpfers, der offen gegen jedes Unrecht vorgeht, ohne sich selbst dabei zu schonen.
Unter ungünstigen Umständen, das heisst: wenn seiner Aggressivität die Spontaneität genommen und er in seiner Selbstverwirklichung zu sehr unterdrückt wird, entwickelt sich der Holly-Typ zu einem Menschen, der schnell gereizt ist und übertrieben aggressiv reagiert. Er kann auf Probleme nicht gelassen oder verständnisvoll reagieren, sondern wird sofort verärgert, wütend oder gehässig. Er ist sozusagen immer geladen. Weitere Varianten dieser Reaktionsweise sind Hass, Neid, Eifersucht, Rachsucht, Misstrauen. Die Schwelle für Bedrohungs- oder Behinderungsgefühle liegt bei dieser Mentalität tiefer als normal, das Konkurrenzverhalten verliert seinen sportlich-fairen Charakter und kann eine hinterhältige, gemeine Note bekommen. Viele typische Holly-Menschen sind in ihrer Kindheit zu sehr in ihrer angriffs- und kampfbereiten Lebenshaltung beschnitten und unterdrückt worden, sei es von Eltern mit sanftem, defensivem Naturell, sei es von moralisch, ideologisch oder eigennützig motivierten Erziehern. Da die Aggression ein natürliches und instinktbedingtes Phänomen ist, das sich weder durch Gewalt noch »Vernunft« aus der Welt schaffen lässt, sucht sie sich, wenn sie nicht geradeheraus kann, andere Ausdrucksmöglichkeiten: zum Beispiel halten sich Kinder, die ihre Wut unterdrücken müssen, an wehrlosen Tieren schadlos oder schlagen unschuldigen Blumen die Köpfe ab. So hat das Holly-Syndrom viele Varianten: den kleinen Ärger im Alltag, die unnötige Verstimmung, die übertriebene Reizbarkeit, die unbegründete Unfreundlichkeit. Besonders heftig kann es bei jenen Menschen ausfallen, die, von Natur aus eher nachgiebig und sanft, unter einem aussergewöhnlichen äusseren Druck die Fassung verlieren und auf einmal »rot sehen«.
Auch Krankheiten mit hitzigem, aggressivem Charakter, wie hohem Fieber, starken allergischen Reaktionen, plötzlichen, schweren Entzündungen oder einer ungewohnte Reizbarkeit beim Beginn einer Krankheit, gehören zu Holly.
Wirkungsrichtung der Holly-Essenz
Holly ist das Mittel gegen negative Emotionen. Es kann Aggression, Reizbarkeit, Ärger, Wut, Rachsucht, Missgunst, Eifersucht abbauen, fördert die bewusste Aggressionskontrolle, macht freundlicher, kompromissbereiter, duldsamer, sanfter, liebesfähiger. Natürlich kann aber Holly Wut oder Hass nicht einfach in ihr Gegenteil umkehren. Es sollte (mit dazu passenden Mitteln) eingesetzt werden, wenn ungewöhnliche Reizbarkeit den Beginn einer Krankheit anzeigt oder wenn diese sehr hitzig und aggressiv verläuft.
Psychologisch-therapeutische Anmerkungen
Aggression ist ein Phänomen, ohne das es kein Leben geben kann. Denn Leben bedeutet Wachstum, Entfaltung und Selbstverwirklichung, und diese wiederum sind nur auf Kosten anderer möglich. Jede Zelle begeht, indem sie grösser wird, jede Pflanze, indem sie wächst, jedes Tier, indem es gedeiht, jedes Volk, indem es sich ausdehnt, andauernd aggressive Akte gegenüber anderen Zellen, Pflanzen, Tieren, Völkern: sie nehmen ihnen die Nahrung, den Lebensraum oder gar die Existenz. Weil der Raum, der dem Leben in seiner Gesamtheit auf Erden zur Verfügung steht, festgelegt ist und sich nicht beliebig vermehren lässt, ist jeder, der sich entfalten will und Lebensraum beansprucht, zum Kampf verurteilt. Während dies für das einzelne Lebewesen > fressen und gefressen werden« bedeutet, erhält sich damit das Leben in seiner Gesamtheit.
Vor dem Hintergrund der bestehenden Lebensraum- und Ressourcenbegrenzung ist unser nur zu natürlicher Wunsch, von dem, was wir sind und haben, nichts zu verlieren, gleichbedeutend mit der Forderung, dass andere, die noch nichts sind oder haben, nichts bekommen sollen. Das empfinden diese natürlich als feindselige Haltung, genau wie wir es in ihrer Lage auch tun würden. Wer hat recht? Darüber kann man in mannigfacher Weise diskutieren und philosophieren. Das Leben selbst aber beantwortet diese Frage ganz einfach und unwiderlegbar dadurch, dass es uns zwingt, unsere existenziellen Bedürfnisse – Nahrung oder Sicherheit – direkt, notfalls auch aggressiv und auf Kosten anderer zu befriedigen. (Diese Feststellung bezieht sich allerdings nur auf die grundlegenden Existenzbedingungen. Vom Überfluss abzugeben ist nämlich ein ebenso verbreitetes Naturprinzip: die Bäume verteilen ihre Früchte, die Quelle verströmt ihr Wasser; auch der Mensch teilt mit seinem Nächsten, wenn er das Gefühl hat, genügend – sei es materiell, sei es geistig-seelisch – zu besitzen.)
Wenn wir Kraft, Unerschrockenheit und Selbstbewusstsein besitzen, können wir unsere Aggressionen gerade und unverfälscht ausleben; andernfalls entwickeln sie sich zum inneren Überdruck, den wir bei der ersten (natürlich ungefährlichen) Gelegenheit in Form von unbegründeter Unfreundlichkeit, Reizbarkeit, Wut, Hass, Neid, Rachsucht, Misstrauen, Eifersucht und dergleichen ablassen. In diesem Zustand – dem HollySyndrom – sind wir eigentlich nicht mehr Herr unserer Emotionen. Selbst wenn wir wollten, könnten wir dann nicht mehr freundlich und entgegenkommend sein, unsere Wut in Luft auflösen, unseren Hass in Liebe verwandeln oder unsere Eifersucht aufgeben – mit Ausnahmen natürlich.
Um das Holly-Syndrom überwinden zu können, braucht man ein tiefes Verständnis für seine psychischen Mechanismen. Die Aggression ist zwar eine grundsätzliche InstinktReaktion, wird aber meist durch persönliche Konditionierungen ausgelöst. Das heisst: man reagiert aggressiv, weil man sich angegriffen oder bedroht fühlt, unabhängig davon, ob dies tatsächlich auch so ist. Es kommt also darauf an, seine persönlichen, aggressionsauslösenden Ängste und Empfindlichkeiten kennenzulernen und sie so zu ändern, dass man angemessener und sinnvoller reagieren kann.
Im Prinzip ist es durchaus möglich, Einstellungen und Werte zu finden, die es einem ermöglichen, sich über das Niveau primitiver Urwaldkämpfe zu erheben und nicht in jedem Menschen einen Feind und in seinen Handlungen eine vitale Bedrohung zu sehen. Dabei gibt es allerdings für jeden von uns eine Grenze, die er verteidigen muss; wie eng sie gezogen ist, hängt grösstenteils von seinem geistigen Niveau und seiner Anlage ab.
Als bewusste Menschen haben wir nicht nur einfache animalische, sondern auch geistige und seelische Entfaltungsmöglichkeiten. Je höher unser Selbst- und Welt-Bewusstsein entwickelt ist, um so toleranter, grosszügiger und stärker sind wir und um so weniger erscheint uns die Existenz anderer Menschen als persönliche Bedrohung.
Ein echter Holly-Typ wird nie ein sanftes Täubchen, aber auch er kann lernen, seine kämpferische Vitalität bewusst zu kontrollieren. Er kann erkennen, dass er grundsätzlich dazu neigt, anderen Gewalt oder Unrecht anzutun, – aber auch sich selbst durch sein manchmal zu wüstes Verhalten schadet (auch seine Feinde können sich wehren). Und er könnte zu fühlen lernen, dass die in ihm tobenden negativen Emotionen auch ihn selbst vergiften: wer fühlt sich schon wohl, wenn er neidisch, wütend, eifersüchtig, rachgierig oder hasserfüllt ist? Wenn ihm dies klar ist, wird er im eigenen Interesse seine inneren Giftquellen zum Versiegen bringen – durch grosszügigere und fairere Selbsterkenntnis oder durch eine direkte, Klarheit schaffende Konfrontation.
Inhalt: 20 ml
Häufige Kombinationen mit anderen Mitteln
Nr. 3 Beech - Allergische Schockreaktion.
Nr. 6 Cherry Plum - Unkontrollierte Wutanfälle.
Nr. 8 Chicory - Hass-Liebe.
Nr. 18 Impatiens - Ungeduldig und gereizt.
Nr. 20 Mimulus - Ängstliche Gereiztheit.
Nr. 29 Star of Bethlehem - Aggression durch seelische Erschütterung.
Nr. 31 Vervain - Reizbarer Weltverbesserer.
Nr. 32 Vine - Wut bei Widerspruch oder Fehlern. Water Violet
Nr. 34 Water Violet - Der gereizte Misanthrop.
Nr. 35 White Chestnut - Aggressive Zwangsgedanken.
Nr. 38 Willow - Verbitterung mit Wut oder Hass.
Bachblüten Anwendung
Die vorliegenden original englischen Bachblüten von Nelsons sind sogenannte "Stockbottles" und werden auch Konzentrate genannt.
Die Konzentrate sind ideal geeignet um selber Bachblüten-Mischungen herzustellen.
Schnelle Anwendung
Geben Sie von den gewählten Bachblüten je zwei Tropfen in ein Glas stilles Wasser. Trinken Sie diese Mischung über den Tag verteilt.
Eigene Mischung in Pipetten- oder Sprühflasche
Geben Sie von den gewählten Bachblüten je vier Tropfen in eine leere 30ml Pipetten- oder Spühflasche.
Füllen Sie nun die Flasche zu zwei Drittel mit Wasser und einem Drittel mit Cognac/Brandy auf.
Sie haben jetzt Ihre eigene Bachblüten-Mischung die mindestens drei Monate haltbar ist.
Sie können davon 3x pro Tag jeweils je 7 Tropfen oder 3 Spraystösse in den Mund einnehmen.
So genügt ein 30ml-Fläschchen ca. 30 Tage.